Chinesische Mittelschicht bevorzugt englische Teesitten
Es ist schon ein wenig paradox, dass sich ausgerechnet das älteste Teeanbauland der Welt mit jahrtausendlanger Teetradition der englischen Trinkkultur zuwendet. Beeinflusst von britischen TV-Dramen, wächst die Begeisterung für den traditionellen Nachtmittagstee in den chinesischen Großstädten. Die britische Teeetikette versprüht ein Gefühl von Wohlstand und Lebensqualität. Vor allem Büroangestellte gönnen sich das Luxuserlebnis hin und wieder, um damit ein soziales Statement zu setzen.
2011 eröffnete der erste Teesalon im viktorianischen Stil in Schanghai. Das Konzept ging sofort auf. Seither sind dutzende Salons dazu gekommen. Auch für Chinesische Luxus-Hotels hat sich der Afternoon Tea inzwischen zu einer bedeutenden Einnahmequelle gemausert. Dass die Nachfrage nach englischen Premiumteemischungen kontinuierlich steigt, bestätigen auch die Exportzahlen bekannter Teemarken aus Großbritannien. Besonders gern getrunken werden English Breakfast-Teemischungen und Earl Grey-Tees. Die Blätter dafür stammen größtenteils aus Indien und Afrika.